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Digitale Arbeitswelt – Ticket ins Prekariat?

Logos und Titel
Thursday, November 18, 2021, 4:00 pm – 6:00 pm

Digitale Arbeitswelt – Ticket ins Prekariat?

Eine Kooperationsveranstaltung von AK Wien/WWTF/ CEU zum Themenschwerpunkt der Stadt Wien „Digitaler Humanismus“

Online via zoom (Zusendung des Links nach der Registrierung) und youtube

Veranstaltungssprache: Deutsch

Translation into English will be provided via zoom.

 

Agenda:

16.00: Begrüßung: Prof. Shalini Randeria, Rektorin der CEU

Moderation: Michael Stampfer, WWTF

16.10: Keynote: Christian Korunka, Institut für Arbeits-, Wirtschafts- und Sozialpsychologie, Universität Wien

16:30-18:00: Podiumsdiskussion

  • Jörg Flecker, Institut für Soziologie, Universität Wien und Forba
  • Sabine Kock, Geschäftsführerin Smart Coop Austria
  • Caroline Krammer, Expertin Abteilung Sozialversicherung, AK Wien
  • Monika Mühlböck, Dept. für Politikwissenschaft, CEU, IHS und Universität Wien

 

„Prekarisierung“ ist ein Schlüsselbegriff soziologischer Diagnose und zeitgenössischer Gesellschaftskritik. Eng gefasst bezeichnet der Begriff die Erosion des traditionellen Konzepts von „Normalarbeit“, den Wandel der Arbeitswelt durch die Zunahme sog. „atypisch Beschäftigter“. In erweiterter Deutung bezeichnet Prekarisierung grundlegende existentielle Krisen(-phasen) durch ungesicherte Arbeits- und Lebensverhältnisse.

"Precarisation" is a key term in sociological diagnosis and contemporary social criticism. Narrowly defined, the term refers to the erosion of the traditional concept of "normal work", the change in the world of work through the increase in so-called "atypically employed". In a broader interpretation, precarisation refers to fundamental existential crises (phases) due to insecure working and living conditions.

 

Digitalisierung hat – so unsere These - Einfluss auf beide Deutungen.

Die Veranstaltung stellt zuerst die Frage, was Prekariat/Prekarisierung bedeutet, und welche Arbeitsformen auf welche Art und Weise von Prekarisierung betroffen sind. Das steht in engem Zusammenhang, wie wir den Digitalen Humanismus verstehen: Die hart erkämpften Rechte und Entfaltungsmöglichkeiten, die in der Arbeitswelt soziale Absicherung, Zusammenhalt, Orientierung und Sinn geben, sollen durch die Digitalisierung positiv weiterentwickelt und nicht untergraben werden.

Darauf aufbauend wollen wir diskutieren, wo die Grenzen von positiven Effekten einer flexibilisierten Arbeitswelt und den viel geschätzten Freiheiten verlaufen, bevor Vereinzelung, Vereinsamung, (administrative) Überlastung, permanenter Präsenz- und Innovationsdruck sowie die Erosion sozialer Sicherheit überhandnehmen.

Wir wollen klären, inwiefern die Digitalsierung einer Präkarisierung Vorschub leistet: Arbeits- und Auftragsbeziehungen ändern sich durch die Digitalisierung: Aufträge werden über Plattformen vermittelt, der Ort der Leistungserbringung wird zunehmend irrelevant und reguläre Angestelltenverhältnisse werden von einzelunternehmerischer Auftragsabwicklung abgelöst. Das sind Trends, die sich seit mehreren Jahren zeigen und sich durch den pandemiebedingten Digitalisierungsschub sowie der schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt verstärkt haben.

Arbeitspsychologische Auswirkungen dieser Entwicklungen sollen dabei ebenso diskutiert werden wie Auswege aus der belastenden Unsicherheit: neue solidarische Strukturen und Beschäftigungsgenossenschaften - und ob die Idee des Digitalen Humanismus dazu beitragen kann, Arbeits- und Lebensverhältnisse einer flexibilisierten digitalen Arbeitswelt wieder ins Lot zu bringen.

Zentrale Fragen

  • Welche arbeitspsychologischen Effekte zeigen Entwicklungen in der digitalisierten Arbeitswelt?
  • Wie kann soziale Absicherung in einer digitalisierten Arbeitswelt gewährleistet werden?